Bahnen
Endlich komm ich mal zum Kommentieren. Herr Forst, ich fang mit Ihnen an! (
Bahnen)
Äh, ja. Hätte ich das mal nicht gesagt. Ich bin ratlos. Mithilfe diverser Recherchen weiß ich jetzt, worum es geht, aber ich wäre von alleine nicht drauf gekommen. Im Nachhinein ergibt es Sinn. So gesehen ein guter Inhalt, aber, er ist für mich zu sehr getarnt.
Tja. Und dann die Form. Ich mochte sich nicht reimende Gedichte schon vor dem grassen Ausfall nicht. Aber ich darf sagen, dass dieses für mich zu den besten gehört, die ich kenne. Obwohl es keinen metrischen Halt hat, wie eben ein lyrisches Gedicht, hat es doch einen eigenen Rhythmus, eine eigene Melodie. Sogar ein Kreuzreim-Analogon hast du hinbekommen, der weder/noch-Schachzug ist gut gelungen.
Und der Stil. Man muss dir lassen, dass die einzelnen Sätze wunderschön sind. Elegant, melancholisch-traurig.Du willst dich mir erklären, Liegender, aber mir gehört nur, was mir widerfährt. Huiuiui, sag ich da.
Ich gerate hier an meine Grenzen als Kritiker. Steht hier vor mir ein Meisterwerk oder ein aufgeblasenes Posergedicht? Es ist für mich wie ein Text von Nirwana: Ich versteh es nicht richtig, ich ahne, dass es Tiefe hat, und ich mag die einzelnen Bausteine. Aber ist es ein gutes Gedicht? Ich habe da keine feste Meinung. Ich muss gewissermaßen raten. Ich rate: Ja.
Eine KotzgeschichteMisstress, verbringst du eigentlich viel Zeit mit JanMaas?^^
Wisst ihr, was in anderen Ländern häufig als Beleg für die Härte der deutschen Sprache herangezogen wird? Das Wort „Trotz“. Nur ein Vokal und dazu gleich vier nicht miteinander harmonierende Konsonanten. „Kotze“ ähnelt dem doch sehr. Immerhin passt es somit gut zum beschriebenen Vorgang, fast schon lautmalerisch. Aber muss man deswegen
diese Geschichte so nennen? Sicher. Denn es geht ja um diesen Vorgang.
Und es geht um einen gewalttätigen Menschen. Alles komplett aus seiner Sicht. Der Täter als Opfer, als jemand, der sich gewissermaßen zu wehren meint. Nicht übel. Der Geruch und die Übelkeit und überhaupt der ganze Ansatz balancieren sehr elegant auf dem Drahtseil, das Bildsprache und Sprache im Wortsinn verbindet. Es ist geschrieben als sei es kein Bild und doch ist es ganz offensichtlich eines. Für mich zumindest. Das riecht stilistisch nach großer Kunst.
Der Tumor des Protagonisten und der Professor Dr. Dr. (auch schon diese Bezeichnung) stören mich ein bisschen, die sollten größere oder kleinere Rollen haben - in dieser Form empfinde ich sie als leicht störende Elemente. Auch hier könnte es wieder so eine Gratwanderung sein, nur ist es dafür etwas zu lapidar.
Rein sprachlich ist es für mich ok. Sowohl das Bildhafte als auch das Explizite, Eklige. Meist sogar sehr gut, nur hier und da gefallen mir die Wendungen nicht („Waffenstillstand", "Verhandlung mit seinem Magen") oder es fehlt der treffende, knappe geniale Ausdruck anstelle eines längeren Satzes oder gar mehrerer.
Für mich knappe
ObulusJanMaas!
Ok, du hast mit Mistress die Geschichten getauscht? Oder probierst du ein bisschen herum? Schön erzählerisch alles, ruhig und angenehm, du wirst auch immer wortgewaltiger. Am Stil stört mich einzig, dass es ja ein personaler Erzähler (Quasiicherzähler, hallo Marina;-)) ist bzw. mehrere sind. Dafür ist das gemächliche Erzählen zwar erlaubt und ok, aber es passt etwas weniger.
Ansonsten ist das eine schöne Sprache.
Die Geschichte an sich finde ich gut. Erst dachte ich, dass man das Ende zu schnell ahnt., aber insgesamt sind ja doch ein, zwei offensichtlich beabsichtigte Ungereimtheiten drin. Du hast halt eine gewisse Endzeitstimmung eingefangen, ohne sie oder ihre Gründe zu erklären. Das ist athmosphärisch gut, aber ein bisschen unbefriedigend. Oder habe ich etwas nicht verstanden?
Für mich sind das gute
In mirHach. Schon sehr großartig geschrieben. (Ausnahme:“...schaue ich dich aus sanften Rehaugen an.“ - ist natürlich eine Todsünde, wenn sich der Icherzähler selbst von außen beschreibt) Aber ansonsten ist das schon... feine Kost
Die Herzlosigkeit, mit der der Erzähler alles schildert, mag ich stilistisch sehr. Erinnert stark an American Psycho. Bei aller Kälte ist es hier und da sogar ein bisschen witzig. („Du wirkst unruhig und ich frage dich, was dich bedrückt“). Sehr stark übrigens der
Titel. Ich dachte, Schande über mich, an so was wie Romantik oder, ähm, Romantik im allerweitesten Sinne. Genau so muss ein Titel sein. Mit den Erwartungen der Leser spielen, aber ich wiederhole mich.
Der Stil ist toll, die Erzählsituation passt zum Inhalt und gibt dem Ganzen eine innere gewisse Virtuosität. Und doch finde ich die Geschichte nicht toll, sondern nur ganz gut. Warum? Es fehlt für mich vollkommen ein Spannungsbogen. Denn, sein wir ehrlich, es ist von Anfang an klar, was passieren wird und man wird auch nicht betroffener mit der Zeit, dafür ist es eben doch zu sehr aus der Täterperspektive. Der Text funktioniert als Buchkapitel sicher sehr gut, als eigenständige Geschichte ist er für mich ok und somit