Randerscheinungen

Alles zu den Geschichten. Jede Themenvorgabe der Literaturlinie ist ein eigens Thema. Naja. Bald.

Randerscheinungen

Beitragvon TreborFaust » So 15. Sep 2013, 17:36

Erneut fordern wir euch heraus. Neben der inhaltlichen Vorgabe auch etwas Formales. Dem hohen Anspruch folgend, euch literarisch weiterzuentwickeln wollen wir diesmal etwas Dynamik von euch: Dialoge.

Details wie immer beim aktuellen Thema.
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon TreborFaust » So 15. Sep 2013, 23:06

Hartmut

Herr Forst!

[url=javascript:openpopup_50c0('./hartmut.pdf')]Dazu[/url]kann ich nur sagen: Es ist geradezu eine Frechheit, wie du es schaffst - ohne die typischen schriftstellerischen Instrumente der genauen Beobachtung und Beschreibung von Räumen, Plätzen, Aussehen oder Hintergrund der handelnden Personen - eine geradezu fühlbare Atmosphäre zu erzeugen. Insgesamt toll. Knappe -x-- -x-- -x-- gibt's von mir, findet sich schon in der Bewertung. Der Stil ist überragend, die Geschichte ist inhaltlich toll. Wie immer regt sie zum Nachdenken an. Wunderschön.


Eines als Anregung: Mir fällt auf, dass deine Geschichten zwar thematisch absolut vielfältig sind, stilistisch durchaus auch unterschiedlich, jedoch alle in der Regel keinen Spannungsbogen haben. Den benötigen sie auch nicht, weil einen eben dieser den Geist zwickende Tiefgang in den Bann zieht. Trotzdem würde ich gerne mal sehen, wie du so etwas angehst.
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon TreborFaust » So 22. Sep 2013, 15:49

Der schwarze Hut

Volker, deine zweite Geschichte und deine zweite gute Geschichte! Sprachlich prima, schönes Tempo, die Atmosphäre ist knapp genug für eine Kurzgeschichte und doch so klar gezeichnet, dass man mit dem Protagonisten im Hausflur steht.

Einen Makel gibt es für mich auch: Zum zweiten Mal bin ich vom Ende entttäuscht. War es bei "Das Trennungsspiel" nach meinem Geschmack zu dick aufgetragen, so ist es mir diesmal einfach zu abgeschnitten. Es wirkt damit wie eine Passage aus einem Buch (welches ich dann durchaus gerne lesen würde). Bei einer Kurzgeschichte wäre ein Finale oder eine Pointe oder etwas in der Art aber ein Vorteil. Nicht falsch verstehen, auch ein offenes Ende kann nett und die beste Wahl sein (wäre für mich beim Trennungsspiel eine sehr gute Idee), nur sollte es dann einen Absprung in die Fantasie oder die Reflektion des Lesers sein.

Ok, bei all den freundlichen Hinweisen wollen wir aber nicht den Blick für's Ganze vergessen: Für mich ist das eine sehr gute Geschichte und bekommt (siehe bei der Klick-Bewertung) mit Abzügen in der B-Note die Höchstwertung von

-x-- -x-- -x--
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon herrsobel » Mo 30. Sep 2013, 13:03

Hallo forst,

mir hat deine Geschichte auf Anhieb gut gefallen, weil sie mit Symbolen und Metaphern arbeitet (Kämpfer - was ist das eigentlich?, Schwerter - was ist ein Schwert in der modernen Zeit? Was ist ein Schild in der heutigen Zeit?. Du siehts, es lässt viele Bilder aufkommen. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass die Geschichte auf eine Pointe hinarbeitet, die einen Schlusspunkt setzt, mit dem der Leser zum Nachdenken angeregt wird. So wirkt der Schluss, als hättest du einfach aufgehört zu schreiben. Mir fehlt auch ein wenig die Durchdachtheit des gesamten Handlungsbogens. Es passiert viel, aber zu unverbunden, mal in der Kneipe, mal bei einem Schmid, mal bei einem Ausbildungsinstitut. Da fehlen mir die Verbindungen. Ich vermisse auch einen Spannungsbogen, der für eine Kurzgeschichte auch charakteristisch ist. Denn dieser Spannungsbogen wird häufig in der Pointe aufgelöst. Aber trotz allem ein schöner Entwurf für eine Parabel oder ein Märchen.
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon herrsobel » Mo 30. Sep 2013, 13:30

Hallo Michael,

ich habe deine Kritik zu meiner geschichte gelesen. Ich kann die Kritik der zu schlaffen Pointe teilweise nachvollziehen. Ich dachte, dass die letzten drei Zeilen:

"Er war hier."
"Wie ist es gelaufen?"
"Es lief, wie besprochen."

andeuten sollten, dass Victor weder in der Vorstellung, nach New York zu flüchten, noch zur Polizei zu gehen, dem Stalking entkommen konnte und daher der Ohmacht einer difusen Macht unterliegt. Aber wenn das als Pointe zu schwach ist, habe ich eine alternative Pointe, die ausdrücken soll, dass er sich das GANZE nur ausgedacht hat. Anstelle der drei Zeilen könnten dann stehen:

"Victor, wie lange willst du noch arbeiten? Komm ins Bett. Du wirst noch mal verrückt über deine Nacheinlagen."
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Mistress » So 6. Okt 2013, 19:59

Hartmut - Der schwarze Hut - Doktor Feuchtinger - Tag X
So in etwa in dieser Reihenfolge habe ich die Geschichten für mich bewertet.

Hartmut ist also mein Favorit mit -x-- -x-- -x-- plus :love
Die Geschichte hat mich so angesprochen, weil sie alles und nichts zugleich ausdrückt, bzw. in soviele Richtungen im Kopf weitergestrickt werden kann und viele Gedankenansätze enthält, die doch bestimmt jeder einmal hat... oder? Ich versuche meine Sympathien für den Autoren forst einmal auszuklammern, aber dennoch bleibt der Eindruck zurück, dass dieser Schreiber ein sehr intelligenter, weitsichtiger Mensch sein muss. Ich suche ein bisschen noch nach der "Randerscheinung", das ist mir zu undeutlich, daher ein Miniabzug :bäh Ich musste bei Hartmut übrigens ein bisschen an die tolpatschige Art von Shrek denken. Liegt vielleicht auch daran, dass ich bei forst immer grün sehe und weil die Geschichte etwas im Märchen-Style daherkommt.

Der schwarze Hut ist bei mir knapp an den 3ern vorbeigeflutscht, aber ich mochte die Geschichte und den Schreibstil SOFORT. War direkt drin und sah alles bildlich vor mir, ich finde alles ist ziemlich genau auf den Punkt gebracht, perfekte Situationsschilderung, kein Wort zuviel oder zuwenig. Ja, nur das Ende... das bin ich dann leider genauso schnell wieder aus der Story geworfen worden. Das gibts ja hin und wieder, aber hier hatte ich irgendwie zu wenig in der Hand, um es für mich abzuschließen, keine Wahlmöglichkeit sozusagen, kein Hinweis. Oder keiner, den ich wahrnahm, sagen wir mal so ;-) Ich stand wie der "Ochs vorm Berg" :hmm
Die bereits hier über mir geschriebene Erläuterung fand ich dann zu einfach und hat mich nicht sooo überzeugt. Aber dennoch, weil ich wirklich über die sieben Seiten ein gutes Lesegefühl hatte -x-- -x-- und nagut plus :jump

Doktor Feuchtinger Hach, wie furchtbar und sympathisch zugleich ein Protagonist doch sein kann :D Ich habe mich sehr über die Dame amüsiert und ich fand toll, dass ich auch hier direkt bei ihr war und ihre verrückten Gedanken förmlich hören konnte, ein bisschen so im Bridget-Jones-Stil (was aus meiner Sicht nur positiv gemeint ist!). Doch mochte ich sehr! Aber auch hier habe ich die "Randerscheinung" nicht so wahrgenommen (oder vielleicht auch wieder nicht kapiert) und mit einem Augenzwinkern angemerkt, habe ich eigentlich mehr einen Monolog gesehen, als einen Dialog. Trotzdem -x-- -x-- plus :trancedance

Tag X hatte es dann leider etwas schwerer bei mir - nachdem ich zufällig auch in der o.g. Reihenfolge las und entsprechend gut drauf war. Aber das wäre dann quasi eine tagesformabhängige Bewertung und finde ich nicht fair. Mich irritierten die Perspektivwechsel, aber ansonsten kann ich noch keine endgültige Wertung abgeben, ich möchte den Text lieber später nocheinmal lesen :wistle

Das war's von meiner Seite heute... Happy eve :yeah
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon TreborFaust » So 6. Okt 2013, 21:10

Hach, ich fühl mich wohl hier. herrsobel, zum schwarzen Hut nochmal. Ich glaube, die Pointe bekommst du nicht hingebogen, es gibt einfach nur eine Lösung für dieses Problem: Du musst ein ganzes Buch um diese Geschichte herum schreiben! :P

Tag X
Das, meine liebe Frau Blofeld, ist natürlich hart. Gerade die eher sachliche Darstellung mit dem Verzicht auf die Ich-Form. Normalerweise rate ich ja jedem, der über Wahrnehmung oder wenn es sein muss über Gefühle schreibt, die Ichform zu wählen, weil das authentischer wäre.Ich bin insgesamt über die Entschärfung dankbar, aber vielleicht, wenn du die Leser richtig fertig machen möchtest (ich meine das positiv), kannst du so was auch noch einmal in der Ichform versuchen.

Den Schreibstil an sich mag ich. Allein schon der allererste Satz ist ein so eindringliches Bild, dass es einem einen Schauer über den Rücken treibt. Und auch danach finde ich es gut. Der Inhalt, was soll man dazu sagen – ich fühlte mich ein wenig an „Hurt“ erinnert, worin Johnny Cash seinen herannahenden Tod besingt. Wirklich bedrückend und ich werde diese Geschichte so schnell nicht vergessen. Ich meine, ich merke mir eigentlich jede Geschichte hier, und es sind inzwischen ja bestimmt 300, aber diese wird lange in meinem Kopf bleiben.

Die Perspektivenwechsel, die Mistress anspricht, sind mir auch aufgefallen. Mal spricht der Erzähler als „allwissender Erzähler“, das sind die besonders starken Stellen, mal spricht er als Erzähler, der eine normale Person ist.

Trotz der Perspektivenwechsel kann ich nicht anders als dieser Geschichte -x-- -x-- -x-- zu geben.

Doktor Feuchtinger
Mannmannmann, Marina. Was ein Hammer. Ich habe daran praktisch nichts zu meckern – das Ende ist ein wenig vorhersehbar, aber man dreht und windet sich und juchzt und liest immer schneller, um endlich zu genau diesem Ende zu gelangen. Der Stil ist absolut perfekt – man hört förmlich den Tonfall einer naiven Innenstadtpomeranze – man fühlt sich in die Rolle desjenigen versetzt, der schon mehr weiß als die Protagonistin und genießt es. Witzig ist es obendrein. Der Spannungsbogen ist grandios, die Pointe trotz einer gewissen Vorhersehbarkeit immerhin ordentlich und insgesamt ist das eine richtige, tolle, großartige Kurzgeschichte, die nichts anderes als

-x-- -x-- -x--

bekommen kann.


Doktorspiele
Respekt. Auch das ist großes Kino. Ich weiß, ich laufe Gefahr, hier als zu weich dazustehen, wenn ich so viele Dreier vergebe, aber was, bitteschön, soll man denn da machen? Bei dieser Geschichte ist jedenfalls ebenfalls nichts anderes denkbar: Der Stil ist toll, der Schreibstil angenehm hintergründig, die Geschichte ist spannend, die Pointe clever. Hier und da kommt die Geschichte ein bisschen kafkaesk rüber, gerade so viel, dass es nicht bemüht wirkt und von der Handlung wegführt, aber eben so sehr, dass es diesen drohenden Unterton ergibt. Wirklich fantastisch! Und damit natürlich:

-x-- -x-- -x--

Ich muss an dieser Stelle die Autorinnen und Autoren auch insgesamt noch einmal feiern: Klar neigen wir ein bisschen dazu, diese Seite für die schönste der Welt zu halten – aber ich kenne wirklich bei weitem keine Kurzgeschichtenseite, auf der solch gute Geschichten stehen und derart gute Leute schreiben. :respect Ich umarme euch zum Dank!
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon herrsobel » Di 8. Okt 2013, 12:59

Na gut, ich muss wohl noch auf eine Eingebung warten, um zu verstehen, warum das Ende meiner Geschichte nicht für eine Kurzgeschichte taugt. Tatsächlich ist die Geschichte Teil meines Romans, der hoffentlich 2030 fertig ist :D

Zur Geschichte Der Tag X: Ich hätte mir gewünscht, dass sich am Ende auflöst, warum die Frau gepflegt wird, um die Traurigkeit zu verstehen. So hat mich die Geschichte einfach nur deprimiert. Wenn das beabsichtigt war, ist die Geschichte allerdings grooßartig...

...für die anderen Geschichten brauche ich noch einen guten Wein und einen Hauch Dämmerlicht -x--
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Mistress » Di 8. Okt 2013, 20:54

Ja, ich schließe mich jetzt herrsobel an in Bezug auf die transportiere Stimmung von Tag X, das ist definitiv gut gelungen und nach mehrmaligen Lesen und verdauen lassen, habe ich mich ganz klar für -x-- -x-- entschieden. Ich glaube, das ist ein Text der so harmlos einseitig daher kommt, aber die wahre Größe erst entfaltet, wenn man sich näher drauf einlässt. Also ich freue mich auf mehr von Jule Blogfeld :dancedance

Und auf noch mehr Geschichten... Und noch mehr Feedback von allen zu allem... und bestöööömt gibts auch bald mal wieder Infos... zum Verein... zum Buch... :wistle

Bis bald :D
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon herrsobel » Mi 9. Okt 2013, 18:36

Nun hatte ich Zeit für die Lektüre der Geschichte "Doktorspiele". Was mir gefallen hat, ist der Wechsel zwischen den Dialogen (Außenwelt) und den Gedanken darüber (Innenwelt). Dieser Wechsel schafft Spannung.

Was mir nicht gefallen hat, ist das ich nicht verstanden habe, worin die Karikierung einer therapeutischen Beziehung bestand. Dass beide Erbsen sind und sich einander annähern ist nicht im Sinne einer realen therapeutischen Beziehung (es geht darum, durch die Gespräche Zugang zu sich und die Liebe zu sich zu finden, nicht aber sich dem Therapeuten anzugleichen.) Deswegen verstehe ich die Metapher der Erbse nicht auf Anhieb, sondern bleibt bei mir auf einer humoristischen Ebene stecken, die es nicht verdient. Mich erinnert das Thema an die Romane von Irvin Yalom, von denen "Und Nitzsche weinte" sehr lesenswert ist.

Auch nicht gefallen hat mir, das Wort "Randerscheinungen" im Text zu lesen, weil das Thema der Kurzgeschichte (Randerscheinungen) nicht mit demselben Wort in der Kurzgeschichte vorkommen sollte. Denn der Inhalt sollte idealerweise zu erkennen geben, welcher Art die Randerscheinung in der Geschichte ist.

Weitermachen!
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Mistress » Mi 9. Okt 2013, 19:34

Hallo hersobel, danke für dein Feedback :jump
Zu deinem ersten Einwand mag ich mich noch gar nicht so recht äußern, weil ich mal sehen will, wie die Anderen es bewerten (falls sie es tun) und meine Erläuterung vorab könnte beeinflussend wirken. Aber ich würd dann gern später nochmal darauf zurückkommen, da ich deine Einschätzung sehr, sehr spannend und interessant finde. Es brennt mir ja fast unter den Nägeln, aber... nein, ich warte mal :wistle

Zu dem anderen Gedanken: Steht ja nirgendswo geschrieben, dass das Wort Randerscheinung NICHT darin vorkommen DARF :P Ich finde inzwischen sowieso, dass es doch recht subjektiv ist, was man als "Randerscheinung/en" sieht. Hätte ich vorher auch so nicht gedacht, habe es jetzt bei dem Thema gemerkt und als ich mich schwer tat, diese in den anderen Geschichten zu erkennen.

Also bis bald :yeah
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon herrsobel » Do 10. Okt 2013, 21:09

Hallo Michael,
Hallo alle,


heute hat Alice Munro den Literaturnobelpreis für ihre großartigen
Kurzgeschichten über das Leben in der Provinz erhalten.
Daraus könnte man auch ein neues Thema machen.

http://www.welt.de/kultur/literarischew ... Munro.html

Gruß
Volker
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Jule Blofeld » Di 15. Okt 2013, 19:47

Hallo,

als ich Tag X spontan verfasste und auch spontan an Michael schickte, war ich in einer absolut miserablen Verfassung und da muss ich herrsobel und Mistress wohl beipflichten. Ich glaube auch, dass die Lektüre einer Geschichte immer tagesformabhängig ist.
Ich verstehe meine Texte nämlich als Ausdruck meiner sehr persönlichen und eigenen Empfindungen und normalerweise dauert es lange, bevor sie jemand zu Gesicht bekommt. Eigentlich oute ich mich ja in diesem Beitrag und offenbare, dass ich die Frau bin, die gepflegt wird. Das ist vermutlich ziemlich unprofessionell und sollte nicht getan werden, aber nachdem was ihr so in euren Komentaren geschrieben habt, ist es mir irgendwie ein Bedürfnis zu erklären... Ich hege wirklich so etwas wie Bewunderung für solche Leute wie z.B. Marina, die es einfach drauf haben wortgewandt eine locker-lustige, eher seichte Geschichte zu schreiben und dem Leser einige Lach-Tränchen abzuringen. Andere Geschichten von Marina, wie z.B. Gin oder Bunsenstraße sind daher schon wieder aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Diese erstrebenswerte Vielfältigkeit geht mir leider völlig ab – ich kann in meinen Texten nur persönliche Gedanken verarbeiten! Ich habe ja noch die Hoffnung, dass eine ständig wechselnde Autorenperspektive mit viel Geduld und Spucke erreicht werden kann ;-)
Nachdem ich Tag X verschickt habe, war ich einige Tage nicht online und als ich diesen Text dann mit etwas Abstand, in einer anderen Formatierung und mit einer besseren Laune las, war ich richtig erschrocken. Ich war bisher immer der Meinung, dass ich keine alte und depressive Schachtel mit einem körperlichen Defizit bin, die sich in ihrem Selbstmitleid suhlt. Und ich versichere Dir, TreborFaust, dass ich überhaupt gar nicht beabsichtige meine Leser zu schocken. Und ich werde ganz bestimmt nicht den ganzen Quark noch einmal aus der Ich- Perspektive erzählen. Wie Ihr sicherlich schon erraten habt, bin ich selber auch nicht mehr in der Lage, viel um mich herum zu erkennen. Deshalb müssen mir auch alle Seiten im Internet vorgelesen werden und Emails und Beiträge muss ich diktieren. Irgendwie ist es so eine Sache mit der subjektiven Vorstellung. Meine Assistentin, die mir die Literaturlinie – Seiten vorlas, stuft natürlich ganz andere Dinge als wichtig ein, als z.B. die Assistentin, mit der ich jetzt vor dem Rechner sitze-deshalb übernehme ich auch keinerlei Gewähr für eventuelle Rechtschreib- und Gramatikfehler. So habe ich auch erst gestern begriffen, wie diese Seite funktioniert und dass jeder seinen Senf zu einer bestimmten Geschichte abgeben muss bzw. kann. Zuerst fand ich die von der jeweiligen Tagesform abhängige Wertung recht eigentümlich. Nach längerem Nachdenken erlebe ich aber gerade diesen Umstand als herrlich menschlich und gerechtfertigt. Ich schicke Michael gleich mal eine weitere Kurzgeschichte von mir. Und bin ja echt ein wenig gespannt, wie Ihr die so empfindet. Ich weiß zwar nicht genau, wie „Notaufnahme“ in das Thema Randerscheinungen hinein passt, aber das soll Michael entscheiden. Vielleicht zählt diese Geschichte ja auch nur zu den Randerscheinungen, weil sie von einer Randerscheinung geschrieben worden ist...
Bis die Tage, Eure Jule
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Mistress » Di 15. Okt 2013, 22:04

Liebe Jule,
ich persönlich bin jetzt etwas platt und auch auf eine seltsame Weise be- und gerührt, dass diese Offenbarung, wie du sie nennst, und dein Bedürfnis zur Erklärung zustande kam. Ich erlaube mir es "es ist, was es ist" zu nennen (explizit OHNE es dabei zu entwerten) und ich finde ganz toll, dass "was ist" auch ge- bzw. benannt, oder am Besten gesagt "erläutert" wurde. Es erlaubt einen erweiterten/anderen Blick auf Tag X und ließ mich innerlich zunächst verstummen. Da ich immer versuche möglichst objektiv zu sein, d.h. den Autor vom Text zu lösen, gebe ich auch nicht der spontan entstandenen Versuchung nach Veränderung meiner Bewertung nach, aber versehe sie nachträglich mit einer dicken Umarmung unbekannterweise, SO einen Smiley gibt's natürlich leider nicht :-/... dann dafür diesen :love dazu. Und noch einen :love für die Assistentin ;)

Ich bin gespannt auf deine kommende Geschichte, die muss jetzt einfach noch hierher @TreborFaust (!) (sonst streike ich...) :wistle

Vielleicht zählt diese Geschichte ja auch nur zu den Randerscheinungen, weil sie von einer Randerscheinung geschrieben worden ist...


Hm... :hmm
Einspruch! ;) Ist eine Randerscheinung nicht eine Frage der Perspektive? Wer entscheidet denn wo der Rand und/oder woher der Mittelpunkt ist?

Liebe Grüße 8-)
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Jule Blofeld » Do 17. Okt 2013, 20:10

Schönen guten Abend,
Einspruch stattgegeben ;) Ich hätte in meinem Beitrag irgendwie deutlich machen sollen, wie spöttisch und ulkig ich diese Bezeichnung für mich empfinde. Unsere sogenannte Gesellschaft stuft mich aber als ebensolche ein. Für mich ist das, was mich zu einer Randerscheinung macht, meine Normalität - andere Perspektive, andere Offenbarungen! *Es ist was es ist* - auch ein schönes neues Thema :) Ich finde es übrigens wirklich gut, dass meine Bekenntnisse nicht deine Bemerkungen beeinflussen, so soll es sein und so einen unangebrachten Mist wie Mitleid oder falsche Freundlichkeit könnt ihr euch bitte sonstwo hinstecken...
*Doktorspiele* habe ich mir auch gerade zu Gemüte geführt, und um diese Geschichte absolut zu verstehen werde ich sie mir in den nächsten Tagen noch einige Male anschauen. Natürlich ist die Metapher von Erbsen *nicht im Sinne einer realen therapeutischen Beziehung*, aber ich finde auch nicht, dass eine Kurzgeschichte auf der Widergabe der Realität ruhen sollte, und deshalb finde ich die Metapher der Erbsen und der Höhensonne unglaublich witzig, auch wenn ich sie noch nicht ganz verstehe. Diese Geschichte erfüllt also schonmal einige Bedingungen, die eine Kurzgeschichte erfüllen sollte bzw kann: Sie regt volles Rohr zum Nachdenken an und der Leser muss ein paarmal lauthals loslachen - geht mir jedenfalls so :D Wenn ich ne Bewertung für diese Geschichte abgeben soll/muss/kann...würde ich das lieber erst in einigen Tagen tun. Was bewirkt eine Bewertung denn am Ende?

Bewegen sich in diesem Forum eigentlich auch noch andere Leute außer treborfaust,herrsobel und mistress?
einen schönen Abend noch wünscht eure Jule
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Jule Blofeld » Do 17. Okt 2013, 20:33

Nachtrag: Ich finde übrigens überhaupt nicht, dass das aktuelle Thema nicht in den Geschicheten stehen sollte, im Gegenteil: die Delle als Randerscheinung zu betiteln ist grandios :)
Jule
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Mistress » Do 17. Okt 2013, 23:05

Hallo Jule,
nur ganz kurz, bin auf dem Sprung in's Traumland, aber deine Frage lies mich schmunzeln:
Was bewirkt eine Bewertung denn am Ende?

Ja, Chef, Michael, was soll das eigentlich bewirken? :P Habs vergessen :wistle
Also bei mir bewirkt die Bewertung eigentlich - und seltsamerweise - nicht soviel, wie man in anderen Bewertungssituationen erwarten würde. Okay, drei so schnuckelische Dinger lassen das Schreiberherz schon hüpfen, "nur" zwei ein wenig Schmollen :D ... Nur Spaß :yeah
Am Schönsten sind für mich die Worte HIER, die man mit seinen eigenen Worten einem Anderen Schreiberling entlocken konnte. Ich mag das sehr, fühle mich ernst genommen und angespornt. Und ich freue mich beim Thema Randerscheinung/en schon darauf, wenn ich ein bisschen was zu den Doktorspielen erläutern darf :prof Dein Feedback hat mich schon mal sehr gefreut und es ist sehr interessant, die unterschiedlichen Eindrücke zu erfahren.

Gute Nacht :yeah
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon JanMaas » Do 17. Okt 2013, 23:07

Natürlich, ich kam nur nich dazu, alles zu lesen..außerdem kommentier ich immer erst, wenn alle meinen Sermon kommentiert haben und ich Retourkutschen verteilen kann ;)
Da der DENT aber nicht aus den Puschen kommt mit dem Hochladen, schweige ich einstweilen ein wenig.
Wer es trotzdem (vollkommen zurecht) nicht abwarten kann..hier die Abhilfe:
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/freundschaft/rand/1073578
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Mistress » Fr 18. Okt 2013, 07:13

:D Jan! :D
Nur mal so am Rande... ich hab auch noch ein paar Worte zum Thema eingereicht... so vor 10 Tagen :hmm
Schönen Freitag :ehem
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Jule Blofeld » Sa 19. Okt 2013, 11:59

Einen entzückenden, sonnigen guten Morgen Euch allen!
Ich habe ja nun erst eine Bewertung durchgemacht :) und ich persönlich lege auch viel mehr Wert auf den Austausch und auf andere Meinungen. Natürlich freut Mensch sich über drei -x-- - nur einer von den Dingern kann die Motivation lähmen und wer bin ich denn bei anderen Leuten etwas zu lähmen??? Ich hab mir gestern Rand, Hartmut und Der scharze Hut ein paar Mal durchgelesen und dann auch noch einige andere Geschichten der jeweiligen Autoren. Dabei stellte sich mir vor allen Dingen folgende Frage: Wie lang oder kurz darf eine Kurzgeschichte sein? Gibt es hier eine konkrete Definition? Ich hatte nämlich das Gefühl, die ein oder andere Langgeschichte zu lesen und als meine Augen früher noch fit für Bücher waren, habe ich oft in Sammelbänden die Kurzgeschichten nach ihren Seitenzahlen sortieret und die Geschichten die über vier Seiten hinausgingen gleich weggelassen! Demnach sind mir einige Kunstwerke viel zu lang und somit auch zu weilig. Zu viele Enden sind mir einfach zu unspektakulär und verlangen deutlich nach mehr Erklärungen. Außerdem meine Herren, geht es doch auch etwas weniger schwülstig und nicht so möchte-gern-intellektuell... Nun bin ich gespannt auf die Retourkutsche :bäh
Ein schönes WE wünscht Jule
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon JanMaas » Sa 19. Okt 2013, 15:53

Ganz kurz vorab: Wenn du wirklich "sortieret" schreiben wolltest, möchte ich dich gerne heiraten. Postwendend.

Ha, da das alles allgemein gehalten war, bezieh ich mal alles auf mich :)
Mit der Länge hab ich nie zu kämpfen, da bin ich persönlich zu ungeduldig beim Schreiben. Daher rührt auch die äh Vorliebe für Enden, die sich im Grunde nicht voneinander unterscheiden. Ich würde grob über den Daumen peilen, dass 2/3 meiner Texte aus Faulheit keine ausgearbeitetes Finale haben, sondern eigentlich schon vorher auserzählt sind.
Das ist schade und manchmal, wie bei http://literaturlinie.de/Honey_-_Bastard.pdf ärgere ich mich im Nachhinein sogar, mag dann den Text aber nicht mehr ändern.

Du bist jedenfalls die erste, die meinen Texten übetrieben gewünschte Intellektualität unterstellt. Schwülstig lass ich unter Umständen gelten, wobei ich da gern mal ein Beispiel hätte, das geht eigentlich noch deutlich schlimmer. Trieft dann aber meist vor Ironie.

Und die Retourkutsche: Tag X hat eine schöne Länge, transportiert die Stimmung gut. Generell ist die Sprache sehr aufgeräumt und äh mag ich durchaus.
Was mich immer stört, sind in anonym gehaltener Atmosphäre einer Geschichte Dinge, die einen in die Realität zerren. S wirkt meist (in meinen Augen) etwas zu bemüht und mitunter erzieherisch. Das mit Fitzek und dem Synchronsprecher hätte ich mir also geklemmt.
S passt nur in einer veschwinded geringen Zahl von Texten wirklich gut und stört mich eigentlich immer.
Daher -x-- -x-- für einen ansonsten durchaus gelungenen Text. So.

Der Rest wird mal später besprochen^^
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Mistress » Sa 19. Okt 2013, 20:39

Hallo Jule,
hier auf dieser schönsten Seite der Welt gelten ja andere Regeln und der Chef schreibt bei den Themen bei Länge, seit ich dabei bin, immer "egal". Aber mich interessierte das jetzt auch mal und ich hab bei der Recherche an keiner Stelle eine explizite Angabe zur Textlänge oder Wortanzahl gefunden. Ich las irgendwo "meistens sollte man die Kurzgeschichte in einem Rutsch lesen können" oder "in einem Leseakt"... naja, das kann ich auch mit einem Buch :hmm

Meine Erfahrung zeigt dass plusminus 1500 Worte/etwa 3 A4-Seiten gerade noch akzeptiert werden, darüber hinaus gehts dann oft los mit "ein bisschen lang, aber..." Ich glaube, für den Viel-Kurzgeschichtenleser sind unter 1000 Worte am angenehmsten. Für mich ist in Bezug auf die Länge eine Kurzgeschichte perfekt, wenn man diese gar nicht bemerkt, weil man so eingenommen ist von der Geschichte. Oder sie ist recht kurz aber nachhaltig. So wie Thema Verfehlt II :love

Jan, da du ja jetzt unbedingt Jule heiraten willst... :( werde ich ab sofort jegliche Versuche meinerseits in deine Richtung unterlassen :och
Ich tue jetzt nur noch mal kurz so, als hätt' ich das überlesen, denn für Thema verfehlt II würde ich dich auch mal wieder sofort einpacken und nie wieder hergeben :ehem

Zuerst mal, da ich "Rand" hier nicht finden kann, vermute ich, dass das ein kleiner Seitenhieb an unseren bezaubernden TreborFaust sein soll? Ansonsten würde sich mir der Titel im Zusammenhang mit dem Text nämlich nicht erschließen :P

Den Text widerum liebe ich! Wer hätte das gedacht, ist ja inzwischen bekannt, dass du mit solchen Texten bei mir immer punkten kannst, irgendwie fütterst du da genau die richtigen Hirnareale bei mir, was bei näherer Betrachtung natürlich etwas erschreckend ist. Was soll ich sagen... ich war sehr amüsiert und hocherfreut, deinen "kranken" Ideen zu folgen. So... die Details werden später mal besprochen :wistle
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Jule Blofeld » So 20. Okt 2013, 18:33

:bäh
Okay, da hat sich meine Assistentin einen Anschiss eingefangen und du bist Schuld... Wenn ich in der Lage wäre, selber "sortieret" bzw. "sortierte Satire" zu schreiben würde ich mich auf der Stelle selbst heiraten. Aber dich würde ich als Trauzeuge nehmen :jester Herrje, was bin ich heute witzig! :tired
Mistress, es liegt mir absolut fern, mich in bestehende virtuelle Beziehungen einzumischen. Ich gebe Jan schweren Herzens wieder frei...
Mensch, also jetzt werde ich wirklich zu doof :trancedance also wieder Ernst: Jan, die wilden Gäule deiner Retourkutsche waren nur halb so wild wie befürchtet. Deine Bewertung fand ich sogar sehr gut; dein Einwand nicht in die Realität gezogen werden zu wollen, ist nachvollziehbar - aber halt Ansichtssache. Ich persönlich benutze dieses Stilmittel gerne, gerade um den Leser wieder auf den Boden der Realität zu zerren. Gerade weil unsere Geschichten doch so unterschiedlich sind, freue ich mich sehr über zwei von den -x-- -x-- , denn ich mag ehrliche Kritik von anderen Menschen.
Vielleicht solltest du deine Egozentrik etwas besser vertuschen und nicht gleich alles auf dich beziehen :P Ich habe das mit dem schwülstig-Sein aber tatsächlich auf "Rand" bezogen. Wenn du zum Beispiel ganz am Anfang sagst "Wie immer: es dunkelt." frag ich mich doch als unbedarfter, kleiner Leser warum schreibt er nicht: "Wie immer ist es dunkel." oder "Es ist dunkel, wie immer."? :hmm Also kam ich zu dem Schluss, dass du deine Kurzgeschichten nur für ein selektives Publikum schreibst. Ich kann mir nicht helfen aber ich finde diese Formulierung eben "schwülstig" und auch einige andere Beschreibungen werden diesem Umstand gerecht. Das "möchtegern-intellektuell" bezeichnet für mich eher vage Schreiber, die sich durch distinguierte Wortwahl und altmodische Formulierungen vom "Mob" abzuheben, und durch Exzentrik hervorzuheben suchen - na, für diesen Satz habe ich jetzt geschlagene 5 Minuten gebraucht ;) Jetzt sehe ich mich noch gezwungen "Rand" zu bewerten und möchte aus eben genannten Gründen nur einen -x-- vergeben. Ich habe immer total Schiss weniger als -x-- -x-- -x-- zu verteilen, weil in einer Kurzgeschichte immer so viel Herzblut steckt und ich niemandem die Lust aufs Schreiben nehmen will - also ich hoffe Jan, du nimmst mir das nicht übel und wünschte mir ja insgeheim du würdest mich trotzdem noch heiraten :ehem Zumindest platonisch.
Mistress, für "Doktorspiele" räumst du bei mir voll ab mit -x-- -x-- -x-- . Den ein oder anderen Gedanken habe ich mir auch noch gemacht, bin aber wirklich gespannt auf deine 'Enthüllungen' - das ganze hat jetzt so ein bisschen Quiz-Charakter. Hat sie das wirklich so gemeint wie ich dachte? :)
So, Abendbrotzeit. Mein Hund und meine Katze machen lautstark und nervtötend auf sich aufmerksam :love
Guten Appetit!
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon JanMaas » So 20. Okt 2013, 19:14

Deine Assistentin darf ich aber heiraten? Hach.

Ich teile deine Enschötzung größtenteils. Ich schreibe mitunter (hihi) gerne so, allerdings tritt bei dem Text hier ein doch eklatanter Spalt zwischen dem, was so ein Stil transportieren könnte und dem, was die Geschichte so hergibt doch ziemlich klafft.(jaja, fürchterliche Grammatik, es überliest aber hoffentlich jeder)
Ich mag den Text an sich kaum (Egozentrik allenthalben, jaja), das liegt maasgeblich darin begründet, dass ich eine sehr gespaltene Beziehung zu Dialogen habe. Ich kann das in meinen Augen nicht besonders im ernsten Rahmen und nur mehr oder minder lustige Texte mag ich auch nicht schreiben, also umgehe ich das Thema sogut ich kann. Dass das jetzt hier eine zentrale Vorgabe war und ich trotz aller Skrupel was versucht hab, ärgert mich im Nachhinein, weil es sehr unausgegoren wirkt in sich, der Text, der Ansatz, die Idee.
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen: Es dunkelt hauptsächlich, weil ein Gros der letzten Texte im mehr oder weniger Dunkeln spielen. Wald, Friseursalon auf einem Trollkreuzer, Keller, such dir was aus.
Kritik auf ehrliche und offene Art, dafür bin ich immer zu haben, daher: Dank dir :)
Ich für meinen Teil würde den Text auch mti max -x-- bewerten, von daher, gut getroffen. Wobei man natürlich auch gerne überschwängliches Lob hört/liest ;)
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Jule Blofeld » So 20. Okt 2013, 20:58

Habe jetzt gar keine Zeit und Lust tiefsinnige Kommentare zu verfassen, wollte aber noch kurz Mistress was sagen, was ich eben vergessen habe: Die Geschichte von Jan findest als einen Link in seinem vorvorletzten Kommentar. Das ist nicht die schönste Seite der Welt, sondern ein Konkurrenz-Blättchen, was man eigentlich boykottieren sollte :P Oder war deine Frage gar nicht ernst gemeint und ich hab das mal wieder nicht verstanden?
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Mistress » Mo 21. Okt 2013, 09:52

nein, nein, Jule, ich sollte nur ab und zu mal die Augen aufmachen und konzentrierter bei der Sache sein, dann rede ich mich auch nicht mehr um Kopf und Kragen :D Ich würde diese andere Seite jetzt nicht boykottieren :wistle aber ich wollte HIER nicht Texte kommentieren, die gar nicht HIER stehen. Der Jan hat da etwas Verwirrung bei mir gestifet :P
Ich bleibe aber dabei, dass der Titel, unter dem der Text hier veröffentlicht wurde, seltsam und zumindest für mich nicht nachvollziehbar ist :wistle
Auf das "Wie immer: es dunkelt." möchte ich aus dem gleichen Gründen nicht eingehen, weil's ja hier nicht mitgenommen wurde... :hmm Und naja, wenn ich gefragt würde... Gerade dieses aufgesetzt schwülstige würde ich aber mögen, hihi. (Klappt mal wieder wunderbar, bei 'nem Text nicht an den Autoren zu denken - nicht).

Ansonsten/Trotzdem/Weil bekommt Thema verfehlt II von mir tatsächlich -x-- -x-- -x-- egal, was alle anderen sagen (werden) und insbesondere der Autor selbst.
Die Erläuterungen zum Hintergrund/Entstehung des Textes und die selbstkritsche Aussage, der Text wirke unausgegoren: das alles ist bei mir nicht so angekommen und wirkte kein bisschen so auf mich. Ich habe jedes Wort genüßlich aufgesogen und empfand es als ideal platziert und den geforderten Dialog in genau richtiger Dosierung präsentiert. Und ich denke gerade der mögliche Widerspruch zwischen Schreibstil und Inhalt hat mich angesprochen und der offensichtlichen Absurdität noch einen Zuckerguß aufgesetzt. Ich kann mich jedenfalls nicht erinneren schon mal eine ähnliche Schilderung eines Furzes mit deratigen Folgen gelesen zu haben :yeah Ich schließe daraus, dass die persönlichen Vorlieben/Abneigungen eines Autors, nichts mit der Qualität des Output zu tun haben müssen, im Gegenteil: vielleicht entblößen gerade Abneigungen, bzw. die skrupellose Umsetzung derer, enorme Potentiale?
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Mistress » Mo 21. Okt 2013, 10:10

Jule, ich wollte noch etwas hinzufügen zum Thema "den Leser in die Realität zurückzerren". Ich bin da auch eher Jan's Meinung, bei Tag X stolperte ich auch ein wenig darüber, war dann aber "großzügig", weil ich in diesem Fall etwas mitanfangen konnte: Ich bin ein S.Fitzek-Fan der ersten Stunde und die Stimme von Simon Jäger behagt mir sehr :-)
Anders ginge es mir sehr wahrscheinlich, wenn du andere - mir unbekannte Namen - genannt hättest. Wenn so etwas Reales, im Sinne von derart Konretes in Kurzgeschichten genannt wird, verbleibe ich als Leser ggf. mit einem speziellen Fragezeichen zurück: Wieso hat sich der Autor ausgerechnet für diesen Autoren/Hörbuchsprecher (um bei deinem Text zu bleiben) entschieden? Muss ich Werke der beiden Künstler kennen um die ganze Geschichte erfassen zu können? Fehlt mir nun etwas zum Verständnis, weil ich die genannten Namen eben nicht kenne? Bei diesen Fragen ist es mir dann eigentlich egal, ob diese konkrete Namensnennung ein Stilmittel ist, denn es bringt mich in die Situation unter Umständen etwas zu recherchieren, was ich gar nicht möchte. Andererseits bin ich über solche Leseerlebnisse auch hin und wieder bereichert worden, eben weil ich recherchieren MUSSTE. Was ich sagen will: es ist ein schmaler Grat.
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Marina » Di 22. Okt 2013, 21:33

Du meine Güte, was ist denn hier los?
Sonst kommt manchmal wochenlang gar nichts außer dem gewohnten Faust-Monolog (was natürlich auch ein Genuss ist, ohne Zweifel :) ), und jetzt das: Heiratsanträge, Eifersüchteleien, ganze Romane in den Beiträgen, ich bin fassungslos!

Da bleibt mir nur, auf eine Frage von vor tausend Postings zu antworten, nämlich die von Mistress bezüglich der Randerscheinungshaftigkeit meines Textes. :-)
Nun ja, wie soll ich sagen, vermutlich habe ich mal wieder zu sehr um die Ecke gedacht. Für mich birgt Doktor Feuchtinger auf zweierlei Weise eine Randerscheinung: Zum einen, weil sich sowohl die Erzählerin, als auch der ominöse Nachbar gewissermaßen am Rande der Gesellschaft aufhalten - zumindest aus der Sicht der Erzählerin, die den Einzug in ihre neue Wohnung ja als gesellschaftlichen Abstieg betrachtet. Zum anderen, weil die Hauptperson des Textes, um die es sich die ganze Zeit dreht und die ja nun auch titelgebend ist, eigentlich nur am Rande stattfindet, nämlich nur in der Phantasie der Erzählerin. Von hinten durch die Brust ins Auge? Ich weiß.

Dass in der Geschichte tatsächlich zu wenig Dialog vorkommt, liegt schlicht daran, dass ich die Aufgabenstellung nicht gelesen habe. :ehem Und da ich jetzt schon bei der Ehrlichkeit bin: Eigentlich habe ich den schönen Doktor Feuchtinger auch geschrieben, weil eine Freundin von mir meinte, sie werde morgen wieder vom "schönen Doktor Blablabla" behandelt, und ich das so einen geilen Titel für einen Heimatroman fand. Und dann ist vermutlich meine Phantasie ein wenig mit mir durchgegangen...

Ich danke für die wohlwollenden Kritiken und das "seicht" von Jule (Dass mir das nach "Und Gin" noch passieren würde!), und ich schäme mich, dass Ihr so viel fleißiger lest als ich. Aber sei's drum. :P
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Wilbur Morgenthau » Mi 23. Okt 2013, 17:14

Jan, ganz grosses Kino. Eine Geschichte ganz nach meinem Geschmack. Oder um beim Thema zu bleiben, du hast nen guten Riecher gehabt. Wieso fand ich mich selbst in der Geschichte wieder? Die Gerueche von Tosca und 4711 kamen mental in meine Nase, und als ich die Details mit den Haaren las hat's auch schon gejuckt. Ich vergebe 4 Sterne!
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Mistress » Do 24. Okt 2013, 19:51

Haha, Marina, ich hatte wohl 'nen "strengen Tag" :D
Ich finde dein Erläuterung heute sehr plausibel, geh da mit und vergebe den Wort-des-Tages-Oscar an Randerscheinungshaftigkeit :love
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Jule Blofeld » Do 24. Okt 2013, 20:09

Huch, von wegen fleißiger Leser usw. ich war die letzten Tage gar nicht hier und werde wohl auch in der kommenden Zeit keine bahnbrechenden Kommentare, Bewertungen und Romane schreiben können :och Bevor die Diskussion sich aber völlig neuen Themen zuwendet, muss ich hier noch auf ein paar ältere Sachen eingehen: und zwar muss ich Jan und Mistress wohl ehr zustimmen und bin inzwischen auch der Meinung, dass der Realitätsbezug mit Vorsicht gebraucht werden muss. Nichts desto Trotz finde ich es ein sehr gelungenes Stilmittel, die Leser grausam in die Realität zu zerren. Aber ich muss zugeben, dass es im Tag X etwas platt rüberkommt - ich schreibe Bewertungen und Kommentare einfach so drauf los und muss dann hinterher klein beigeben :( Und ich muss meinen einen :coffey für "Rand" bzw. "Thema verfehlt II" nun doch noch ein paar draufpacken, obwohl du dir ja selber nur einen geben würdest, Jan. Als ich nämlich die Geschichte hier noch einmal zusammen mit einer anderen Assistentin laß, hörte sich das für mich irgendwie schlüßiger als die ersten Male an. Auch die Sprache fand ich diesmal hervorragend komisch. Das "Möchtegern-intellektuell" nehme ich kleinlaut zurück :P Den Titel raff ich nicht - Erklärung bitte. Und das Ende finde ich nach wie vor schwach...Okay, ihr lieben Leute, bis demnächst mal wieder.
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Marina » Do 24. Okt 2013, 20:54

Ein Oscar! ... Für mich! ... Ich bin so gerührt! :(
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Mistress » Do 24. Okt 2013, 21:42

Jule, du bist auf jeden Fall 'ne Marke :-)
Wieviele Assistentinnen hast du eigentlich? Dass möglicherweise die unterschiedliche Lesetechnik und Betonung beim Vorlesen einen Unterschied machen (so habe ich das jetzt interepretiert, wobei die eigene Tagesform ja sicher auch zu berücksichtgen ist), finde ich sehr interessant.
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon JanMaas » Do 24. Okt 2013, 21:57

Hach Jule, kann ich deine andere Assistentin auch heiraten? Vielweiberei und so!

"Thema verfehlt" is ein kurzes äh..naja nennen wir es großspurig mal "Gedicht", dass ich auf Neon verfasste.


Thema verfehlt

Wie ein kleines Blutkoagel
schwimmt auch dieser feine Hagel
Korn für Korn in einer Pfütze
nur aus Wasser statt aus Grütze

Bläst man aber aus der Nase
jeglichen Rotz mit blutgem Hagel
so erwartet in der Pfütze
jedes Körnchen nur bei Hitze

Ein schneller Tod, ein trockenes Ende
Im Taschentuch wie im Gelände



Die ein Grundmotiv, der Rotz, ist ähnlich und ich fand "der Rand" eigentlich zu plakativ. Und da ich wirklich in Überschriften nicht gut bin..
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Jule Blofeld » Fr 25. Okt 2013, 15:38

Konnte mir doch nicht verkneifen, gerade mal nachzugucken, ob jemand was geantwortet hat :D Und tatsächlich...ich nenne ganze zehn Mädels mein Eigen! Tja, Jan, da wird wohl einiges auf Dich zukommen... Und wirklich ist es so, dass mein "Leseeindruck" nicht nur von meiner Tagesform abhängt, sondern maßgeblich von meinen jeweiligen "Vorlesestimmen" :jump
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Marina » So 27. Okt 2013, 10:20

Ich wollte noch gerne etwas über Tag X schreiben:

Die große Stärke dieser Geschichte liegt in ihrer Authentizität, finde ich. Da ich Jule sehr gut kenne, war sie natürlich gar nicht so leicht zu lesen, aber sie transportiert etwas, das sie mir so auch in langen Gesprächen nicht vermitteln konnte, eine emotionale Ebene, die eben nur Geschichten schaffen - und diese besonders, weil sie so außergewöhnlich ehrlich ist. Das sind dann die Momente, die mich daran glauben lassen, dass Literatur etwas bewirken kann, diese Momente, in denen man als Leser etwas begreift, etwas nachfühlen kann - und sei es auch wie in diesem Fall etwas, das man vom Kopf her schon längst wusste und das jetzt auch im Bauch angekommen ist. Dieses emotionale Verstehen schafft nunmal kein Sachtext, kein Pamphlet, das können nur gut erzählte Geschichten.

Deshalb von mir volle -x-- -x-- -x-- .

P.S.: Das heißt natürlich nicht, dass mich Jules Krankheit vorher unberührt gelassen hätte, im Gegenteil.
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Jule Blofeld » So 27. Okt 2013, 13:34

Marina, ich fühle mich fett von dir verstanden :king Übrigens finde ich eine synchrone Unterhaltung per sms und im Forum hervorragend...
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon JanMaas » Mo 28. Okt 2013, 08:58

Es gibt nur eine gute Vorlesestimme auf dieser Welt, dass is die von Marina -x-- -x-- -x--
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Marina » Di 29. Okt 2013, 14:38

Sag mal, Jan, du bist wohl grad in Bauchpinsellaune? :)
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon JanMaas » Di 29. Okt 2013, 18:49

Hihi, aber das is doch auch einfach so!
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon TreborFaust » Fr 1. Nov 2013, 18:45

Huiuiui. Ganz schön was los hier. Habt ihr auch schon den neuen Forumsrekord gesehen? 41 Besucher gleichzeitig (verflixt, einer mehr, ein einziger, das wär's gewesen!) :respect

Ein bisschen knuffig finde ich, dass ihr zwar die Texte fleißig besprecht und hier auch bewertet - dafür ist dieses kleine, bescheidene, schönste Forum der Welt ja auch gedacht - aber gar nicht so oft per Klick abstimmt. Ihr... seid wirklich geheimnisvoll! :P

Und nun zu meiner Lieblingsbeschäftigung, dem Kritisieren von Texten! Da hätten wir das

Wunschkonzert
von Mistress. Nun. Ein guter Text. Irgendwie könnte er nur noch besser sein. Die Idee ist wirklich toll, sie ist so gut, dass sie für ein ganzes Buch reichen würde. Sprachlich könnte es mir allerdings ein bisschen geschliffener daher kommen. Schwierig, denn es ist ja in der Ichform und sollte dem entsprechend ja durchaus authentisch sein. Aber ein bisschen mehr Eleganz ginge dann doch. Das Ende ist ein Cliffhanger. In Fortsetzungsromanen ist das natürlich schön, es ist auch hier kein Drama, weil es ein bisschen zum Nachdenken anregt, aber eine Pointe hätte ich trotzdem wünschenswert (haha) gefunden. Ein schöner Titel übrigens. Das Thema habe ich nur mit ein bisschen Phantasie wiedergefunden. Insofern gibt es von mir
-x-- -x-- (und ICH hab das vorbildlich auch per Klick abgestimmt!)

Thema verfehlt II
ist von Jan. Ich kann jetzt eigentlich fast noch einmal das gleiche schreiben wie bei Mistress. Das fängt schon beim Thema an. Kann es sein, dass du das ein bisschen ignoriert hast? Oder hab ich etwas übersehen? Sprachlich finde ich den Text allerdings etwas besser. Auch ein bisschen witzig, wobei nicht immer alles was eklig ist, automatisch auch witzig ist. Es ist mir allgemein etwas zu szenenhaft, ohne, dass man als Leser in diese Szene eingeführt und hinausgeführt würde. Das Ende ist echt ein bisschen fad. So als wäre einfach die Sanduhr durch und der Text hätte beendet werden müssen.

Der Titel ist für mich übrigens großartig. Ich mag die total überflüssige, nutzlose „II“ darin. Originell. Alles in Allem gibt’s von mir lockere
-x-- -x--
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon JanMaas » Sa 2. Nov 2013, 14:50

WIE recht du hast. Ich nahm mir genau eine halbe Stunde Zeit für den Text. Dann musste ich zum Fußball. (Ich weiß, das zieht als Ausrede immer gut bei dir). Es ist in der Tat eine Szene aus dem Randbereich der gesellschaftlichen Wahrnehmung! (Jetzt mal Hand aufs Herz, JEDER hat Angst, im Dunkeln des Abends Wäsche aus dem Keller zu holen!)

(Streng genommen hast du aber recht: Ich hab das Thema geflissentlich ignoriert)
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Mistress » Sa 2. Nov 2013, 14:57

Ich habe mir etwas mehr Zeit genommen, weil ich NICHT zum Fußball musste. Aber nun kommt das Wort Fußball immerhin auch in meiner Ausrede vor :wistle
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Mistress » Sa 2. Nov 2013, 15:04

Marginalien. Braun.
Fand ich scheißeverdammtnochmalgut! Ich musste schmunzeln, grinsen und vor allem HÖRTE ich den Dialog regelrecht. Daher -x-- -x-- und... ein Drittel -x--

Und: ICH habe bei aaaallen Texten dieses Bewertungsdingens benutzt :bäh
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Jule Blofeld » Sa 2. Nov 2013, 20:47

Alter Verwalter :bäh Abstimmen muss ich hier auch noch? Wie denn, wo denn, was denn? - Ach ne Kommando zurück, habs gefunden und gleich erledigt - was bekomme ich jetzt??? Gibt es eine stumpfere Ausrede als "ich konnte meine bahnbrechende und literaisch wertvolle Kurzgeschichte leider nicht sinnvoll zuende bringen, weil ich zum Fußball musste"? :wistle Damit will ich jetzt gar nicht meine ureigenste Einstellung zum "Bolzen" verraten...

Ich muss ehrlich sagen, dass mir weder "Wunschkonzert" noch "Marginalien" besonders gut gefallen haben. Mistress, dies ist eigentlich erst meine zweite Geschichte, die ich von dir lese und da ich von der ersten so begeistert war, hätte deine zweite schon fast den Nobelpreis bekommen müssen - hat sie leider aber ganz und gar nicht :( Sprachlich war es irgendwie so unrund und auch das Ende biss sich in den Schwanz. Ihr merkt bestimmt, dass ich doch sehr auf Sprach- und Wortwahl achte und "Marginalien" konnte ich unter diesem Gesichtspunkt leider nicht besser bewerten, Gesine. Wenn eine Geschichte schon mit solchen Worten anfängt, bin ich schon gleich in so einer Anti-Haltung :och Das soll bestimmt auch so sein und mit diesem Kunstgriff wird gewollte Aufmerksamkeit erregt - ich mag spröde sein oder so, aber diese Aufmerksamkeit will ich einem Text nicht schenken.

"Zeitumstellung" wäre doch aufgrund von Aktualität und Brisanz ein interessantes Thema?! Ich war heute nämlich zufällig im Forum, als Mistress´ Beitrag reinkam und ich fast aus dem Rolli gekippt wäre, weil es da schon so spät war :bäh
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon JanMaas » Sa 2. Nov 2013, 22:21

Also, mir fielen noch deutlichst stumpfere Dinge ein :)
Aber du bist vollkommen im Recht, es ist eine Ausrede. Die haben ja meist den unschlagbaren Vorteil, weit weg von jeglicher Realität zu sein :)
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon TreborFaust » So 3. Nov 2013, 00:43

So, ihr Lieben. Eine einzige Geschichte haben wir zum Thema noch aufgenommen, nämlich
Am Rande
von Moi Croix. Und nun ist aber Schluss! Wir legen schließlich großen Wert auf Termintreue. :D Ähm, nun ja. Aber ernsthaft, das neue Thema kommt morgen auf die Bühne.

Übrigens ist am 29.11. eine Lesung, erwähnte ich das bereits? Und erwähnte ich auch, dass wir an diesem Tag unseren wundervollen Verein gründen wollen? Details dazu bald, aber haltet euch den Termin schon mal frei...
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon herrsobel » So 3. Nov 2013, 05:28

...Ich bin bei der Lesung am ersten Freitag im Januar dabei. Ich kann euch nur empfehlen, euch auch für eure Texte zu bewerben, denn man bekommt feedback von einer Fachjury.

schönes texten
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Re: Randerscheinungen

Beitragvon Mistress » So 3. Nov 2013, 13:33

Am Rande
Ich tat mich schwer reinzukommen, immer wenn Ernest zusätzlich zu Eugen ins Bild rückte. Ab da musste ich mehrfach zurück zum Anfang. Rückblickend sehe ich das mit einer gewissen Ironie :hmm
Ich mochte es wie sich während des Lesens Fragen auftürmten, Interpretationen/Vorahnungen begannen sich aufzulösen und dann Aha-Effekte dazukamen. Hin- und wieder wirkte es dann aber widerum zu konstruiert für mich. Aber dann sah ich es wie eine Wegbeschreibung durch die Geschichte, die man halt schon irgendwie braucht um eben diesen Weg gehen zu können, wie sich die Autorin das wahrscheinlich oder vielleicht vorstellt. Ich schwanke da immer ein bisschen zwischen "Ich will das jetzt genauso verstehen, wie es gemeint war" und "ach, das hätte ich mir jetzt aber lieber selbst ein bisschen zusammen gespinnt". Sagen wir mal so: Ich fühlte mich einen Ticken zu sehr an die Hand genommen, insbesondere als Emma auftauchte. Aber nach mehrmaligem Lesen verstand ich, besser: glaubte ich zu verstehen, warum Emma genau so sein und sprechen musste und dass sie deshalb ihre Wirkung auf mich nicht verfehlte. Hätte sie das, wäre es kein guter Text, so einfach ist da. Dennoch: am Ende blieb ein leichtes unrundes Gefühl zurück, obwohl ich gerade den Schlußsatz ziemlich gut fand. Ich erlaube mir mal zu sagen, dass man den Text sprachlich noch ein wenig verfeinern könnte und würde -x-- -x-- vergeben.
Schönen Sonntag allen! Und: HER MIT DEM NEUEN THEMA!!! :jump
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