Wer bin ich?Ich hatte ja durchaus die Hoffnung auf gute Geschichten bei diesem Thema, aber Symphonie, du hast mich trotzdem noch positiv überrascht, ach was sage ich, begeistert. Die Idee ist toll, die Spannungskurve ist perfekt, sprachlich ist es ausgefeilt (mit Ausnahmen, siehe unten) und die Form passt hervorragend. Normalerweise genieße ich die Geschichten hier eher, aber bei dieser bin ich gewissermaßen hindurch gehastet, weil ich so gefesselt und neugierig auf das Ende war.
Apropos Ende, das ist ebenfalls großartig. Ich persönlich interpretiere es (ich vermute, gegen deinen Willen, liebe Autorin) als geplanten Selbstmord. Wer denkt, ich hätte jetzt zu viel verraten, der kann sich sofort eines Besseren belehren lassen, indem er
diese Geschichte ließt, was ohnehin absolute Pflicht ist.
Ich applaudiere kräftig und überschwänglich, stehend!
Zu verbessern ist aus meiner sicht:
Die langen Absätze mit den Gedanken fand ich erst zu bemüht und etwas langatmig, aber im zweiten Teil der Geschichte stellte sich heraus, dass sie absolut notwendig und, mehr noch, ein Geniestreich sind. Trotzdem würde beim Wiederholen eventuell die halbe Länge der Gedankengänge reichen.
Nicht so gut gefällt mir der Titel. Er ist zwar für sich genommen schön, aber er verrät zu viel.
Sprachlich ist es für mich auf sehr hohem Niveau, aber trotzdem sind einige Aussetzer und Fehler enthalten (Bsp.: „...und die verliebten Pärchen in diesen drinnen.“). Der Begriff Rothaarige fällt für mich ein, zwei Male zu oft, etwas Variation gefiele mir besser. Außerdem sind einige Schreibfehler im Text.
Insgesamt ist das für mich glasklar die Höchstwertung:
Einklang/Zug drauf.Ja, was sagt man dazu? Die Grundidee ist im Grunde der von Symphonie sehr ähnlich und ebenfalls höchst genial.
Die Geschichte schwankt ein bisschen zwischen einer lustigen Groteske (Durch die Slapstik-Anspielungen und Wortwitze) einerseits sowie einer dunklen, tiefen Psychostory andererseits (der Inhalt an sich). Ich glaube, sie wäre sogar noch besser, wenn du dich für eine Seite entschieden hättest, aber ich bin mir diesmal nicht sicher. Insgesamt finde ich sie gut. Den Penis hätte ich nicht gebraucht, aber sie ist originell, auch zum Beispiel das Ende. Spannung fehlt für mich trotzdem ein bisschen, weil man sich durch die personale (Quasiicherzähler^^) Erzählsituation nicht so sehr in den Protagonisten hineinversetzt und um ihn ängstigt - zumindest ich. Wobei die Form grundsätzlich perfekt zum Thema passt, denn es geht ja eben um die doppelte Steuerung seines Handelns, die er selbst am Anfang schildert. Aus meiner Sicht solltest du dabei übrigens Sätze wie „Jasper (sehr guter Name, erinnert an Jester, Hofnarr!) machte einen verdutzten Gesichtsausdruck...“ weglassen, denn es ist ja eigentlich aus seiner Sicht geschrieben.
Die Geschichte lebt stark von der Phantasie des Lesers (Ha, da hast du Glück, wem sie nicht gefällt, dem kannst du das quasi selbst vorwerfen
). Außerdem erinnert sie mich ein bisschen an ein Drehbuch. Es ist halt erfreulicherweise eine richtige, echte Geschichte und nicht nur eine reflexion oder Ähnliches, was bei diesem Thema eine große Gefahr war. Das mit dem Drehbuch passt übrigens sehr schön zu dem Thema. ;-)
Hauptsächlich wegen der vielen Ideen sind das für mich gute